Mediation: Vermittlung im Konflikt

Die Mediation zielt auf einen Perspektivwechsel, der ein wechselseitiges Verständnis (auch) für die Sichtweise des jeweils Anderen und damit eine Änderung in der Denkweise ermöglicht. Dadurch kann das Mediationsverfahren zu einer Deeskalation eines Streits beitragen, verhärtete Fronten aufweichen sowie zu einem verbesserten und angemessenen Umgang innerhalb der Familie oder Partnerschaft, eines Unternehmens oder zwischen Geschäftspartnern führen.

Durchführung und Erfolg der Mediation basieren insbesondere auf folgenden Grundprinzipien:

Prinzipien der Mediation

Vertraulich

Der Mediator unterliegt grundsätzlich einer gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht und einem Zeugnisverweigerungsrecht. Das gewährleistet, dass seitens des Mediators kein Dritter von den Inhalten der Mediation, insbesondere von offengelegten Unternehmensinformationen sowie persönlichen Themen und Einzelheiten aus dem Familienumfeld oder schwierigen Verhandlungsdetails Kenntnis erlangt, soweit nicht gesetzlich gefordert oder die Beteiligten etwas anderes vereinbaren. Hierdurch wird ein vertrauensstiftender und sicherer Rahmen für einen offenen Austausch zwischen den Beteiligten geschaffen.

Ilsabe Grandpierre, Mediatorin
Da ich als Mediatorin dem Gebot der Neutralität unterliege, bin ich nicht Anwalt einer Partei, sondern unterstütze alle Parteien bei der Lösungsfindung.

Eigenverantwortlich

Die Parteien entwickeln mit Hilfe des Mediators ihre Lösungen selbst (Autonomie der Parteien). Der Mediator begleitet die Parteien in ihrem Kommunikationsprozess und unterstützt sie dabei, respektvoll und auf „Augenhöhe“ positive und tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Freiwillig

Die Parteien bestimmen grundsätzlich selbst und bewusst, ob sie die Chancen des Verfahrens wahrnehmen wollen. Freiwilligkeit bedeutet zudem, dass alle Beteiligten, auch der Mediator, die Mediation zu jedem Zeitpunkt und ohne Angaben von Gründen beenden können.

Ergebnisoffen

Eine Lösung für den Konflikt kann sich sukzessive im Laufe des Verfahrens entwickeln, basierend auf einer kreativen und offenen Lösungssuche und orientiert an den Interessen der Parteien.

Neutral 

Der Mediator ist neutral und unparteiisch, also allen Parteien gegenüber in gleichem Maß verpflichtet und trifft (im Gegensatz zu einem Richter oder Schlichter) keine eigenen Entscheidungen.

Informiert 

Das Mediationsverfahren ist transparent. Es basiert auf einem gemeinsamen Informationsstand aller Beteiligten über die Tatsachen und Erkenntnisse, die für die Beilegung der Auseinandersetzung und Erarbeitung einer Lösung von Bedeutung sind. Auch sollten die Konfliktbeteiligten über ihre eigenen Ansprüche und Rechte informiert sein und den rechtlichen Rahmen kennen, in dem sie sich bewegen. Ggf. können Sie sich daher vor Abschluss der Mediationsvereinbarung von einem Steuer- oder Rechtsberater beraten lassen.

Grandpierre Mediation

Folgende Gründe sprechen für eine Mediation

Zeitfaktor

Die Mediation kann bedeutend schneller und flexibler zu einer Konfliktlösung führen als ein langwieriges Gerichts- oder Schiedsverfahren. Die Erfolgsquoten von Mediation sind erfahrungsgemäß hoch, wenn sich alle Beteiligten darauf einlassen.

Zeitsparend

Kosten

Grundsätzlich beansprucht die Mediation nur eine begrenzte Anzahl an Sitzungen, die eine Konfliktlösung zum Ziel haben; hierdurch werden die Kosten kalkulierbar. In der Regel löst die Mediation daher einen entsprechend geringeren Kostenaufwand als ein gerichtliches Verfahren aus. Bei Kontroversen innerhalb eines Unternehmens können weitere direkte und indirekte Konfliktkosten verhindert werden.

Kostenbewusst
Vertraulich

Vertraulichkeit

Anders als üblicherweise bei einem Gerichtsverfahren findet die Mediation nicht als öffentlicher Prozess statt; sämtliche Informationen und offengelegte Themen unterliegen grundsätzlich einer gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht des Mediators.

Zukunftsorientiert

Zukunftsorientiert

Die Mediation zielt unter wechselseitiger Berücksichtigung der Ziele und Interessen der Parteien auf eine individuelle Lösung, die die Parteien auch in der Zukunft als befriedigend ansehen (sog. Win-Win Lösung) und trägt damit zur Tragfähigkeit der gefundenen Lösungen in der Zukunft bei. (Geschäfts-) Beziehungen können so erhalten und unter Umständen verbessert werden.

Grandpierre Mediation

In folgenden Bereichen kann ich Sie als Mediatorin unterstützen: 

Familie

Erbschaft/Nachfolge

Unternehmen / Organisationen

Erziehung & Bildung

Miete / Nachbarn

Öffentlicher Bereich

Praxisbeispiele

Familienmediation

Familienmediation

bezieht sich auf Konflikte im Bereich der Ehe, Familie oder in Paarbeziehungen:

Folgen von Trennung und Scheidung 

  • Ausgestaltung des Sorge- und Umgangsrecht
  • Vermögensaufteilung und Alterssicherung
  • Unterhaltsfragen
  • Haushaltsauflösung 

Gemeinsame Familien- oder Lebensplanung

Probleme zwischen Eltern und Kindern

  • Ausgehzeiten
  • gemeinsamer Familienurlaub
  • Schulabbruch oder Ausbildung

Pflege und Betreuung kranker oder alter Familienangehöriger 

Konflikte zwischen Geschwistern oder zwischen Generationen (z.B. Großeltern/ Enkel) 

Nachfolgemediation

Erb- und Nachfolgemediation

bezieht sich auf Kontroversen über die Erbfolge oder -einsetzung im unternehmerischen oder privaten Bereich, insbesondere:

  • Ausgestaltung des privaten Vermögensübergangs auf die nächste Generation (z.B. Testament)
  • Auseinandersetzungen und Streit in Erbengemeinschaften beim privaten Erbfall
  • Vorbereitung und Regelung einer Unternehmensnachfolge
  • Vereinbarung einer Familiencharta
Witschaftsmediation

Wirtschaftsmediation

bezieht sich auf Konflikte zwischen oder in Unternehmen / Organisationen, beispielsweise:

Störung der Vertragsbeziehungen mit Lieferanten, Kunden oder Geschäftspartnern

  • Probleme bei der Ausgestaltung, Einhaltung oder Auslegung von Verträgen
  • Fortführung oder Beendigung von (langfristigen) Vertragsbeziehungen 

Streitigkeiten mit Wettbewerben

Auseinandersetzungen zwischen Gesellschaftern

  • Unterschiedliche Zukunfts- oder Wertvorstellungen bei der Führung des Unternehmens
  • Unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens

Probleme zwischen Arbeitgeber und Belegschaft/Arbeitnehmervertretungen

  • Ausgestaltung von Arbeitsplatz oder Arbeitszeiten
  • Umfang etwaiger Mitbestimmungsrechte
  • Tarifkonflikte
  • Konsequenzen einer Umstrukturierung
  • Durchführung eines geplanten Personalabbaus

Streitigkeiten innerhalb der Belegschaft (zwischen Mitarbeitern, Teams, Abteilungen)

  • Probleme zwischen verschiedenen Teams oder innerhalb einer Gruppe (auch Mobbing)
  • Akzeptanz (neuer) Führungskräfte und -stile
  • Macht- und Kompetenzstreitigkeiten von Mitarbeitern
Bildungsmediation

Mediation im Bereich der Erziehung und Bildung

betrifft Differenzen im Bereich der Schule oder anderer bildender Einrichtungen, unter anderem:

  • Streitigkeiten zwischen Kindern / Jugendlichen
  • Konflikte zwischen Erzieher- / PädagogInnen und Kindern / Jugendlichen
  • Probleme innerhalb des Lehrerkollegiums oder Pädagogenkreises
  • Auseinandersetzung zwischen Verwaltung, PädagogInnen oder Angestellten
  • Beendigung von Angestelltenverhältnissen
Mietmediation

Mediation bei Miet- und Nachbarschaftsfragen 

betrifft Konflikte zwischen Mietern und Vermietern bzw. Nachbarn, wie:

  • Mietangelegenheiten 
  • Wohnungsmängel
  • Lärmbelästigung
  • Verschmutzungen
  • Nutzung von Gemeinschaftsräumen und -flächen
  • Grenzstreitigkeiten
Mediation im öffentlichen Bereich

Mediation im öffentlichen Bereich

betrifft Kontroversen zwischen BürgerInnen und öffentlichen Institutionen, wie:

  • Landschafts- und Umweltschutzaspekte im Zusammenhang mit öffentlichen Bau- und Planungsvorhaben
  • Konflikte (sozial, wirtschaftlich) bei Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten (z.B. Bau von Straßen, Flughafen oder Bahnstrecken, Abfallverbrennungsanlagen, Windparks, Stromtrassen)
Grandpierre Mediation

Ablauf und Kosten

Das Mediationsverfahren gliedert sich typischerweise in mehrere, aufeinander aufbauende Phasen, durch die ich Sie als Mediatorin moderierend begleite.

1.
Vorbereitung und Auftragsklärung; Vereinbarungen zum Verfahren

2.
Ermittlung der regelungsbedürftigen Themen aus Sicht der Beteiligten

3.
Erarbeitung der Interessen und Bedürfnisse der Parteien, die hinter den Positionen stehen

4.
Kreative Suche nach Ideen und Optionen; Erweiterung der Lösungsalternativen

5.
Bewertung und Auswahl der Lösungsoptionen; Konstruktives Verhandeln und Abschluss

Erfahrungsgemäß kann ein Großteil der Konflikte innerhalb von wenigen Sitzungen zu einem Ergebnis geführt werden. Eine Sitzung dauert in der Regel zwei bis drei Stunden. Die genaue Dauer einer Mediation hängt unter anderem von der Art des Konflikts, der Komplexität des Sachverhalts und der Anzahl der Konfliktparteien ab.  Nach dem unverbindlichen Vorgespräch kann in der Regel eine (vorläufige) Einschätzung über die erwartete Anzahl an Sitzungen gegeben werden.

Die Kosten für die Durchführung der Mediation werden in der Regel nach Stunden auf Basis eines zu vereinbarenden Stundensatzes berechnet. Zumeist teilen sich die Parteien die Kosten für die außergerichtliche Konfliktlösung. 

Etwaige Fragen zum Ablauf der Mediation und den Kosten können wir gern während eines ersten unverbindlichen Informationsaustauschs im Detail besprechen.